Beim Bau von Straßen- und Eisenbahnstrecken ist die Installation von Geokunststoffen weit verbreitet. Im Straßenbau werden Trenngeotextilien eingebaut, um das grobkörnige Böschungsmaterial bzw. die Schutzschicht vom feinkörnigen Untergrund zu separieren. Damit wird ein nachträgliches Vermischen der verschiedenen Bodenmaterialien verhindert, das sonst während des Verdichtungsprozesses oder durch Verkehrlasten auftreten könnte. Dadurch behalten die einzelnen Schichten langfristig ihre zugewiesenen Eigenschaften bei. Weiters dienen diese Geotextilien auch zur Filtration.
In Europa gibt es eine Reihe nationaler Normen und Regelwerke, die die erforderlichen Produkteigenschaften für die Herstellung und Installation von Geotextilien festlegen. Einige dieser Systeme haben eine lange Tradition und stützen sich auf umfangreiche Testerfahrungen, die sowohl vor Ort als auch in Laboratorien unter definierten Randbedingungen durchgeführt werden. Im Laufe der Jahre wurden diese Systeme im Einklang mit den Bestimmungen der Europäischen Bauproduktenrichtlinie (CPR) überprüft und harmonisiert.
Die Herstellung von Geotextilien für den Einsatz in Straßen wird durch die harmonisierte europäische Norm EN 13249 geregelt. Für die Anwendung im Eisenbahnbau werden die Geotextilien gemäß der harmonisierten europäischen Norm EN 13250 hergestellt.
Für Geotextilien gilt, wie auch für andere Bauprodukte, das Prinzip des freien Warenverkehrs und der gegenseitigen Anerkennung von Zulassungen nach harmonisierten Europäischen Normen innerhalb der Europäischen Gemeinschaft. Dies muss unterschieden werden von nationalen Systemen und Anwendungsnormen in einzelnen Ländern wie z.B. Deutschland, Österreich und einigen skandinavischen Ländern.